Hier machen wir uns auf die Spuren der jüdischen Schüler, ihrer Familien und ihrer Lehrerinnen und Lehrer.
Wo kamen sie her, wohin gingen sie, wohin wurden sie gebracht?
Wurden sie gerettet oder in einem Konzentrationslager umgebracht?
Seit 2001 konnte die Geschichtswerkstatt der Lessing-Realschule Freiburg bislang die Namen von 69 SchülerInnen und 7 Lehrern recherchieren. Diese sind nachfolgend nach Herkunftsort aufgelistet. Von über 15 der aufgeführten Personen gibt es weiterführende Informationen. Diese sind per Link verfügbar. Die Schüler und Lehrer, deren Namen mit * versehen sind, wurden ermordet.
Viele SchülerInnen überlebten - aber oft ohne ihre Eltern!
Freiburg, 1. Juli 1937:
"Ausweislich der Darstellung der neuen Schülerzahlen wird die Judenschule in 4 gemischten Klassen geführt. Es sind 28 männliche und 33 weibliche, insgesamt 61 Schüler vorhanden, die sich auf alle 8 Schuljahre verteilen. Den Unterricht erteilen als gesetzliche Lehrkraft Frau Alice Mendel-Weil und Lehrer Kaufmann als von der hiesigen israelitischen Gemeinde besoldeter Lehrer."
aus Breisach, *23.05.1923 – 11.7.2011, USA
Ende 1939 startete von Wien aus ein illegaler Kindertransport, der ‚Kladovo-Transport‘, nach Palästina. Erst zwei Jahre später, 1941, kamen die Kinder und Jugendlichen in Palästina an.
1947 wanderte Ralph in die USA aus, wo er seine Mutter wieder trifft.
Sein Vater Michael, *4.6.1894, Kantor der Gemeinde Breisach, starb am 01.02.1939 in Freiburger Krankenhaus in Folge der Haft im KZ Dachau.
Blanca Geismar (-Plaut) *16.05.1925 - ?
Mit dem Kindertransport "300-Kinder-Aktion in die Schweiz" ist Blanca ausgewählt, am 4.6.1939 nach Olten auszuwandern. Laut Karteikarte ist sie schon am 27.4.1939 angekommen.
Ausbildung als Näherin.
Ab 11.4.1945 wohnt sie in Basel Engelgasse 107.
Später ist sie in die USA ausgewandert, wo sie als Haushälterin arbeitete.
Werner Geismar
*1924 – 2003
1938? kann die Familie nach der Reichspogromnacht in die USA auswandern.
Günter Levy
(adoptiert Delachaux)
*27.4.1926 – 10.3.2008
Am 3. April 1939 wird für Günter und Ruth der rettende Kindertransport in die Schweiz organisiert.
Über das Schweizer Hilfswerk für Emigrantenkinder nimmt die alleinstehende christliche Alice Delachaux aus La Chaux-de Fonds in der französischen Schweiz Günter auf, läßt ihn in die französische Schule gehen, in der jüdischen Gemeinde die Bar Mizwah machen und adoptiert ihn, 1947 auch seine Schwester Ruth, damit die Geschwister nicht getrennt werden.
Ruth Levy (-Blandenier)
*20.1.1925 – 16.12.1990
Die Mutter Regina Levy geb. Weil starb im Jahr 1935. Der Vater stirbt am 1. Juni 1938 auf mysteriöse Weise in Breisach.
Bis zum Kindertransport nach der Reichspogromnacht werden die Geschwister von Onkel Hermann und Tante Amalie Levy aufgenommen.
Tante Amalie Levy, geb. Heimberger *1881 - 1963. Aus Gurs gerettet (?), wanderte 1946 nach USA aus, später Israel.
Onkel Hermann Levy *18.5.1879 – März 194
in Majdanek ermordet.
Gretel Levy (-Foucher)
*1.6.1926 - 2020 (?)
Kam mit den Eltern nach Gurs, dann Rivesaltes. Gretel überlebt im Heim der EIF (jüdische Pfadfinderorganisation) in Moissac.
Mutter und drei Geschwister ermordet, Vater überlebt.
Rosi Uffenheimer (-Scheps)
*11.2.1926 – Jan. 1995 in Israel
Kindertransport in die Schweiz?
Alfred Weil
*01.12.1923 – 1943 (Lublin) Letzter Brief April 1943.
Mutter Luise Weil, *Greilsheimer, 1888 in Friesenheim.
Vater Siegfried *1883 in Breisach.
Beide wurden am 3.4.1942 von Überlingen, dann Fischach über München nach Lublin deportiert.
Ermordet im KZ Majdanek, Polen.
23.9.1924 – 1.9.2009 in Manchester, UK
Mit dem Kindertransport am 6.4.1939 mit dem Zug in die Schweiz gerettet.
Vater und Mutter ermordet.
Eltern nach Gurs deportiert?
1927 in Ludwigshafen geboren
... am 22. Oktober 1940 in das Internierungslager Gurs abtransportiert. 1941 wurde sie durch das Schweizer Rote Kreuz befreit und in französischen Kinderheimen untergebracht, bis sie versteckt wurde. Als ‚Marie Louise Lagier‘ überlebte Wiltrude Hene, sie war auf dem ersten Schiff, das Bordeau Richtung New York verließ.
Ilse Weil geb. 1930
überlebte > Schweiz > USA
Alfred Geismar geb. 19.03.1925 – Dez. 1942
Selbsttötung.
Alfred nahm sich in Berlin im Nov. 1942 aus Verzweiflung als 17jähriger das Leben. Er war Zwangsarbeiter bei Siemens in Berlin und alle 6 Wochen in Auschwitz Birkenau zum Aufbau der Siemens-Hallen für die KZ-Gefangenen eingesetzt.
Else Geismar geb. 10.03.1923
Else wurde am 19.09.1942 (Transport III/5) von Köln nach Theresienstadt deportiert und überlebte drei Jahr lang das Lager in der ‚kriegswichtigen‘ Näherei.
Nach Kriegsende kommt sie über das "Displaced Persons Camp" Deppendorf nach Israel.
Lore (Eleonore) Grünebaum geb. 1925
Kam mit der Mutter nach Gurs.
Hugo Günzburger geb. 5.9.1931 in Freiburg – 1998 in Israel.
Familie wanderte nach Uruguay (Argentinien?) aus, wohnhaft 1956 in Montevideo.
Später nach Israel.
Lisbeth und Susi Günzburger, Zwillinge geb. 1920?
Herta Weil verh. Cohn geb. 8.8.1925 in Freiburg
Herta wird im Februar 1939 mit dem Kindertransport nach Basel zu Familie Leserowitz, Schanzenstraße 6, Basel, gerettet.
Schwester Käthe kam 1938 schon in die USA, die Eltern 1939 nach NY.
Margot Weil
geb. 1927 – sie kam mit einem Kindertransport in die Schweiz, lebt heute in Basel.
Vater Arthur Weil * 15.8.1890 in Breisach, am 15.8.1942 in Auschwitz ermordet
Mutter Elsa Weil geb. Wurmser
Bruder Eli Heinz Weil *9.8.1923 – ist seit dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris verschollen.
aus Freiburg - geb. 1931 in Zürich, lebt heute in London.
Ältester von 5 Kindern.
Die ganze Familie wird im Oktober 1938 nach Polen ausgewiesen.
Heinrich wird mit der ganzen Familie durch den Kindertransport nach England gerettet!- Aus dem ‚Niemandsland‘ an der polnischen Grenze. Eine absolute Ausnahme.
Bloch, Alice
aus Freiburg.
Mit Hilfe der Vichy-Polizei wird ihre Mutter Rosa Bloch am 12.08.1942 von Drancy nach Auschwitz deportiert
August 1941 kann Alice von Gurs über Marseille und über Kuba in die USA. Rettung durch OSE.
Bloch, Rudolf
aus Freiburg. *28.06.1925
Bloch, Walter
aus Freiburg. * 6.4.1924
(Werkzeugschlosser)
Vater Leo Bloch *22.9.1882 wurde in Auschwitz zum Arbeitseinsatz aussortiert.
Mutter Camilla Bloch geb. Guggenheimer *15.4.1889 in Ihringen – am 14.08.1942 mit dem Vater von Drancy nach Auschwitz deportiert und im August 1942 für tot erklärt.
Burger, Herbert
aus Freiburg
geb. 26.08.1930 in Freiburg
Marlene besuchte seit Frühjahr 1937 die Volksschule in FR, dann die jüd. Zwangsschule.
Vater Max Goldstein *7.3.1881 in Mülhausen - 8.6.1957 in FR.
Er studierte Musik in Brüssel, wurde am 20.11.38 nach dem Progrom verhaftet.
Der älterer Bruder Siegfried war Konzertgeiger, Schwester Margret studierte als eine der ersten Frauen Medizin, der jüngerer Bruder Erich war Kaufmann.
Mutter Hilde Goldstein geborene Klein *4.2.1900 in Mülhausen; Schwester Claire geb.1898, Bibliothekarin
Vater der Mutter, Max Klein, besaß eine kleine Privatbank; Mutter der Mutter: Babette Klein geb. Weil.
Gertrud (Trudi) Günzburger
Überlebt Frankreich.
> Kuba > USA ?
geb. 19.07.1926 – 2002.
Verh. Gremmelspacher
Nelly überlebt mit den Eltern und zwei jüngeren Brüdern im Versteck in Bollschweil.
Retterin und Stille Heldin ist die Bäuerin Agathe Burgert.
geb. 1924
Überlebt > USA
Renate (Matilda) Kaufmann geb. 1928
Überlebt > England
Walter (Arnold) Kaufmann, Philosoph, geb. 1.7.1921 in Freiburg.
4.9.1980 in Princeton, USA
Kindertransport nach Basel?
Ruth Mayer /Wassermann) geb. 1926-2017
Überlebt > USA
Max Moshe Plaut
geb. 26.12.1924 – 1.6.1974
März 1939 Auswanderung nach Israel mit seinen Eltern, nach Visum in die Schweiz. Er wohnte in einem Kibbuzim, von 1960-1967 in einem Psychiatrischen Krankenhaus in Haifa?
Nach dem Sechstagekrieg 1967 ging er in höchster Angst in seine ursprüngliche Heimat Deutschland zurück.
geb. 19.11.1924 in Freiburg.
Am 11.2.1943 vom Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert, verschollen.
1957 wird der Tod und der Todeszeitpunkt auf den 8.5.1945 festgestellt.
Eine bereits organisierte Auswanderung aus Belgien(?) mit dem Schiff nach England scheiterte, weil der Vater wegen seiner Gehbehinderung, eine Folge der Behandlung in Dachau, das Schiff nicht rechtzeitig erreichen konnte. Die älteste Tochter und ihr jüdischer Mann verließen das Schiff wieder, um den Eltern zu helfen.
Rita Rosenberger (Fröhlich), geb. 1.12.1925 in FR – 6.3.2007? (Pflegeheim NY?)
Vater: Nathan Rosenberger *??? – 1953.
Nathan Rosenberger wirkte bis zum Tod im Oberrat der Israeliten.
Mutter: Martha Rosenberger geb. Stern.
Mit den Eltern wurde Rita am 23.8.1942 nach Theresienstadt deportiert und überlebte das KZ mit den Eltern wie durch ein Wunder bis zur Befreiung am 21.6.1945.
Sie kehrten nach 2 Jahren und 8 Monaten nach Freiburg zurück.
Rita emigrierte 1947 nach NY. Sie litt als Folge der KZ-Haft unter chronischem Bronchialasthma.
geb. 22.04.1924
geb. 10.12.1925 in Freiburg.
Ramat-Gan, Israel. Mechaniker in Israel.
1932-1936 - Besuch der Lessingschule.
1936-Sept.1938 - Besuch der jüdischen Zwangsschule.
Ein Jahr Volksschule in Israel, als ‚Mechaniker‘ im Unternehmen für ‚Kältetechnik‘ eingestellt.
September 1938: Die Rest-Familie wandert nach Palästina aus - vor der Reichspogromnacht!
Vater Haimann Schaerf, Mutter Clara.
5 Kinder:
Lotte, Grete, Ruth, Esther und der jüngste Sohn Manfred.
1936 kann Lotte nach Palästina, Grete in die USA auswandern.
geb. 10.10.1928 in FR, Kaufmann
Letzter Wohnsitz in FR, Günterstalstraße 303.
Mit seinen Eltern Selma und Alfons wird Helmut nach Gurs (bis 20.März 1941) verschleppt, dann nach Rivesaltes (26.3. bis 19.11.1941).
1947 wandert er in die USA/NY aus.
-----
Flora Wertheimer
Wir wissen nichts über die junge Frau Flora, die die jüdischen Kinder im schulischen Alltag begleitet hat.
geb. 1927 – 2011.
Es musste unter der Woche bei fremden Menschen in FR wohnen.
Ein Kindertransport nach England rettet ihn.
Eltern und Verwandte werden nach Gurs deportiert.
Die Eltern Brunhilde und Alfred Levi sterben 1942 in Auschwitz.
2004 kehrte Richard Levi zum ersten Mal wieder zurück nach Freiburg und Friesenheim.
geb. 21.01.1926 – 2011 (Poughkeepsie, NY-State).
Ab ca. 1944 Eugene Moser
Helmut Moses (ab ca 1944 Harvey Moser)
geb. 14.10.1028
Eugen und Helmut Moses waren mit ihren Eltern Alfred und Martha, geb. Weil, am 13.5.1939 auf dem Rettungsschiff St. Louis in Richtung Kuba abgefahren.
Die fehlgeschlagene Emigration führte die Familie Moses am 20.6.1939 zurück nach Boulogne in Frankreich. Die zunächst getrennte Familie konnte gemeinsam am 15.5.1940 mit dem Rettungsschiff Champlain von St.Nazaire aus zum zweiten Mal den Atlantik in Richtung Amerika überqueren, wo sie am 26. Mai 1940 in New York mittellos von Bord ging.
Wenige Jahre später kehrten die beiden Jungen vorübergehend als amerikanische Soldaten mit geändertem Namen nach Deutschland zurück.
Studium, Berufsausbildung sowie ihr weiteres Leben verbrachten sie im Staate New York.
geb. 31.12.1929 - 2002
Der Freund und Polizist Fritz Schaffner aus Freiburg (geb. in Bötzingen) verhinderte die Deportation, strich den Namen von den Lebensmittelkarten und organisierte für die Familie ein Versteck in Freiburg.
Im Juni 1941 gelang die Auswanderung in die USA
geb. 1926 – 2011?
Gretel Judas (Sass) geb. 12.04.1921
geb. 26.05.1932 -
(lebt in Jerusalem)
Die Nazis deportierten mithilfe der Vichy-Polizei den Vater Leopold am 11.09.1942 -
und die Mutter Carry am 20.11.1942 über Drancy ins Vernichtungslager Auschwitz.
OSE rettet ihn und seinen Cousin Manfred aus dem Lager Rivesaltes in das OSE-Heim Cháteau Montintin, später in das Heim La Mulatière. Mit falschen Namen werden sie ab 1944 bei Marie Bourrat Debise (seit 2010 in Yad Vashem Gerechte unter den Völkern) in Neyron bei Lyon versteckt.
1945/46 Auswanderung in die USA.
Heute Jerusalem.
geb. 21.04.1926 – 2010?
Er flieht aus Rivesaltes und findet Unterschlupf in einer Ausbildungsstätte der OSE. Er wird verhaftet und in das Lager Casseneuil gebracht, von wo aus im August und September Transporte über Drancy ins Vernichtungslager Auschwitz abgehen. Wieder muss er fliehen, schließt sich einer Resistance-Gruppe an. Er überlebte den Kampf gegen die Nazis.
1946 geht er in die USA.
Der Vater Philipp stirbt im Lager Rivesaltes am 27.10.1941.
Die Mutter Rosa wird am 11.08.1942 aus dem Lager Rivesaltes nach Drancy bei Paris deportiert. Drei Tage später (am 14.8.1942) ins Vernichtungslager Auschwitz.
Dreifuß-Goldstein, Alice
aus Kenzingen - geb. 1931 in Kenzingen.
Die Familie hatte Glück, sie konnte 1938 in die USA auswandern und so überleben. Gräber von ermordeten Verwandten findet man auf dem jüdischen Friedhof in Emmendingen.
Schon seit 2002 hat Alice Dreyfuß-Goldstein die Geschichtswerkstatt Freiburg besucht.
Sie konnte sich nicht an das Schulgebäude erinnern, aber an die Kastanienbäume auf dem Pausenhof. In der Pause spielte sie so gerne mit den Kastanien auf dem Schulhof spielte.
geb. 1930
Im Jahr 2002 besuchte uns Kurt Maier zum ersten Mal und kam öfters wieder. Für ihn ist es wichtig, dass das so verbreitete Jüdische, oft arme Landjudentum, nicht vergessen wird.
Er beweist in seinem Lichtbildervortrag wie jüdische und christliche Dorfbewohner in Kippenheim nicht nebeneinander, sondern miteinander gelebt haben.
Kurt hat keine Nachkommen. Der 90-jährige arbeitet immer noch neben dem Weißen Haus in Washington D.C. in der größten Bibliothek der Welt. Dort katalogisiert er Deutsche Bücher.
Das Heimweh nach der deutschen Heimat hat er nie überwunden.
Die Familie wird nach Gurs deportiert. Dorthin bekommen sie rechtzeitig die Visa und können nach wenigen Monaten 1940 in die USA auswandern.
Am 24.6.1939 werden Wolfgang und Rolf nach Colmar als Auswanderer polizeilich abgemeldet.
Dort nehmen Verwandte die Jungen getrennt in Empfang. Nur Wolfgang gelingt es, zu den Eltern zurück zu kehren.
Das Schicksal der Eltern Hugo und Hilde ist ungewiss. (Stehen auf keiner Transportliste nach Auschwitz).
geb. 28.1.1929
Wolfgang wird mit seinen Eltern nach Gurs deportiert.
Er überlebt im OSE-Heim Chateaux Chabannes.
1942 kommt er mit einem Quäker-Kindertransport in die USA.
Cohn, Esther
aus Offenburg.
Esther wird vom Kinderheim in München Ende Juli 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert, im Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz.
Cohn-Mendelsson, Eva
aus Offenburg.
Eva und Miriam werden mit der Rettungslinie des OSE, des CIMADE, der EIF und des MJS durch Georges Loinger am 14.04.1943 mit weiteren Kindern bei Genf in die Schweiz in Sicherheit gebracht.
Die Mutter Silvia wird am 16.09.1942mithilfe der Vichy-Polizei von Drancy nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Der Vater Eduard musste 1939 (Bedingung für Entlassung aus dem KZ-Dachau 1938) nach England auswandern und konnte nach 1945 seine beiden Töchter Eva und Myriam in London aufnehmen.
Cohn, Myriam
aus Offenburg.
Eva und Miriam werden mit der Rettungslinie des OSE, des CIMADE, der EIF und des MJS durch Georges Loinger am 14.04.1943 mit weiteren Kindern bei Genf in die Schweiz in Sicherheit gebracht.
Die Mutter Silvia wird am 16.09.1942mithilfe der Vichy-Polizei von Drancy nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Der Vater Eduard musste 1939 (Bedingung für Entlassung aus dem KZ-Dachau 1938) nach England auswandern und konnte nach 1945 seine beiden Töchter Eva und Myriam in London aufnehmen.
Susi Greisheimer-Grelet, geb. 24.10.1926 – 2012?
Mit Vater Ludwig nach Gurs verschleppt.
Die OSE rettet Suse aus dem Lager Rivesaltes und bringt sie im April 1942 in das Kinderheim der Hilfsorganisation „AMITÈ CHRETIENNE“, dann in das Heim der EIF in Beaulieu. Suse entgeht den Razzien der Vichy Polizei, weil sie bei Verwandten in Chátelle nahe der Schweizer Grenze Unterschlupf findet.
Ihr Mutter Clodhilde stirbt im September 1940.
Der Vater Ludwig wird von den Nazis mithilfe der Vichy-Polizei am 14.08.1942 von Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Renate Haberer (Krauss), geb. 23.12.1932 – 2012?, in Chicago.
Renate wird mit Schwester Ellen, den Eltern und den Großeltern nach Gurs deportiert.
Renate kam mit Hilfe der Quäker im Februar 1941 in das Waisenhaus Sur Aspet bei Toulouse, dann in das OSE Kinderheim Chateau Chabannes. Im März 1942 kommt sie in das OSE-Kinderheim Poulouzat, wo sie ihre kleine Schwester wieder trifft. Nach Beginn der Razzien der Vichy-Polizei nach jüdischen Kindern, gelingt die Flucht in die Schweiz. Mithilfe der Rettungslinien des OSE, des CIMADE, der EIF und des MJS werden die Schwestern 18.4.1943 von George Loinger bei Genf an die Grenze in die Schweiz gerettet.
Im Juni 1947 wanderte die ganze Familie in die USA aus.
-------
In dieser Rettungsgruppe befinden sich auch Kurt und Rudolf Hammel aus Offenburg.
-------
Auch Tante Brunhilde Haberer-Levi und Onkel Alfred Levi waren mit dem Cousin Richard Levi aus Friesenheim im Zug.
-------
Schwester Ellen, geb. 18.11.1937 – 1977 in Johannisburg, Südafrika
Mutter Ruth Haberer, geb Strauss *1909 – 1952 in Chicago.
Hedwig (Hedy) Hammel (Kahn), geb. 22.2.1924
Eltern und beide Töchter werden nach Gurs deportiert.
In Rivesaltes wird Ingeborg von der Familie Dreifuss adoptiert, um aus dem Lager herauszukommen. Hedy wird als Haushaltshilfe für die Familie engagiert.
Beide können am 1. Mai 1942 das Camp verlassen unter der Bedingung, dass sie bei Aufforderung zurückkehren würden.
Auch Hedy und ihre Schwester wurden aufgefordert, zurückzukehren, doch die beiden versteckten sich und sprangen auf der Flucht vor den Soldaten auf einen fahrenden Zug auf. Im Zug, der in Richtung Schweiz fuhr, wurden sie von den Angestellten weiter versteckt. Sie gelangten nach Annecy in Frankreich.
Dort blieb Inge bis Kriegsende bei den Paccaras, einer reichen Familie. Hedy war bei der Familie Perot untergebracht. Dort arbeitete sie als Haushälterin. Die Familien wollten, dass die Schwestern sich taufen lassen, doch die beiden wollten ihren jüdischen Wurzeln treu bleiben. Als die Alliierten das Gebiet einnahmen, ließ Hedy sich registrieren und so fand ihr Cousin sie und bewirkte, dass Hedy und Ingeborg nach Paris fliehen konnten. Dort arbeitete Hedy wieder als Haushaltshilfe.
geb. 10.9.1925
Hedy und Inge wanderten schließlich in die USA aus. Sie fuhren mit dem Dampfschiff nach Texas.
1946 fuhren sie mit dem Zug von Galreston nach New York.
Vater Julius Hammel *19.6.1888 Mutter Irma Hammel *5.4.1901
Am 13. September 1942 werden beide Eltern mit 620 weiteren Juden von Rivesaltes nach Auschwitz deportiert. Wie sich später herausstellte, überlebten nur 13 Männer.
geb. 14. September 1925
Nach der Deportation von Hannelore Kahn mit ihren Eltern nach Gurs, kommt die Familie im März 1941 in das Lager Rivesaltes, wo der Vater am 28.8.1941 stirbt.
MitarbeiterInnen des OSE retten Hannelore am 13.7.1942 aus dem Lager. Sie kommt in das Heim der Hilfsorganisation“Amitié Chrétienne“ in Vic-sur-Cére. Weil die Vichy-Polizei jüdische Kinder sucht, muss sie sich zweimal in den Bergen verstecken. Schließlich wird sie im September 1942 im Kloster bei St. Flour versteckt.
geb. 09.11.1926 in Mannheim
Margot zog mit Ihrer Mutter um 1928 nach Offenburg und blieb dort meist bei den Großeltern Isidor und Johanna Cahn.
In Gurs lebte sie mit Ihrer Großmutter, bis sie nach Rivesaltes gebracht wurden. Befreit wurde Margot mit anderen Kindern von jungen französischen Widerstandskämpfern.
Die Gruppe von Kindern marschierte zu einem Nonnenkloster bei Tulle, tags versteckten sie sich bei Bauern.
Im Kloster ging es den Kindern gut, sie bekamen zu essen, mussten aber im Kloster mitarbeiten. Einige Zeit später wurden die Jugendlichen auf Bauernhöfe im Umland verteilt. Dort ging es Margot nicht gut. Sie kam bei einem Pariser Lehrerehepaar, welches aufs Land geflüchtet war, unter. Dort musste sie hart arbeiten und bekam fast nichts zu Essen.
Durch Spendengelder gelangte sie 1945 in die USA, Spendengelder ermöglichten auch einen einjährigen Krankenhausaufenthalt, bei welchem Ihre langjährige Unterernährung behandelt wurde.
geb. 7.11.1926 - in Königsbach ?
Baltimore 15
USA 2542
West Gold Spring Lane
aus Schmieheim - gest. in den USA.
Nach GURS deportiert. Egon ist dem Lager Rivesaltes und Les Milles entkommen, schließt sich der Resistance an.
aus Schmieheim - gest. 2001 in Florida.
Nach GURS deportiert. Am 14.08 1942 von Drancy nach Auschwitz deportiert.
Lore kommt mit Hilfe der OSE und der Quäker in die USA.
Dreyfuss-Blank, Margot
aus Schmieheim. *31.07.1925
OSE rettet Margot aus dem Lager und bringt sie in ein Heim der EIF in Beaulieu. Margot Dreifuss-Blank freute sich sehr, als sie im Jahr 2004 von der Geschichtswerkstatt zur Einweihung der Gedenktafel eingeladen wurde. Sie schrieb Briefe und schenkte selbstgemachte Bilder. Sie lebte in den USA als Künstlerin.
Die Eltern Ida und Jakob sterben im Dezember 1941 in Rivesaltes aufgrund der Unterernährung und fehlender medizinischer Versorgung.
Lotte verlor schon 1932 mit 4 Jahren die Mutter.
Tante, Onkel, Vater wurden nach Gurs verschleppt.
Lotte allein überlebte mit Hilfe der OSE im Kinderheim Cháteau Chabannes und durch einen Kindertransport der Quäker im Jahr 1942 in die USA.
Der Vater Sally wurde mithilfe der Vichy Polizei am 4.3.1043 von Drancy nach KZ Majdanek deportiert.
Auch sie trafen die Verordnungen für die jüdischen Menschen nach der Pogromnacht. Es gab auch Lehrerinnen, die den Unterricht an den jüdischen Klassen abgelehnt hatten. Sie erhielten ihr Gehalt teilweise nicht vom Staat sondern von der jüdischen Gemeinde in Freiburg, standen jedoch unter staatlicher Aufsicht.
Dr Alice Weil-Mendel kann 1939 vor Kriegsbeginn mit ihrer Tochter über Basel nach England auswandern.
-------
Kassenanweisung vom 24.11.1938
An die Landeshauptkasse, Buchh.X, in Karlsruhe.
Kassenanweisung.
Verbuchungsstelle: Kapitel 9 Tifel 15 b1..
Die Judenschule in Freiburg musste aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Der Unterricht fällt bis auf weiteres aus.
Die Landeshauptkasse wird demgemäss angewiesen, die Zahlung der Diemstbezüge der Lehrerin Frau Dr. Mendel, geb. Weil, mit den 16.11.1938 wie folgt einzustellen:
Grundvergütung 166,67 RM
Wohnungsgeldzuschuss 30,50 RM
zusammen 197,17 RM
Gehaltskürzungen 37,46 PM
Soll 159,71 RM
Bereits ausgezahlte Dienstbezüge sind wieder einzuziehen.
II- Nachricht hiervon den Stadtschulant in Freiburg zur Kenntnis und weiteren Etöffnung. Die Lehrerin ist umgehend von den Versicherungen abzumelden.
geb. 1893 in Hainstadt – 1984 in USA
Ab dem neuen Schuljahr Ostern 1939:
Adolf Reutlinger
Lehrer und Kantor – angestellt vom Oberrat der Israeliten in Karlsruhe.
Adolf Reutlinger wird mit seiner Frau und der 4jährigen Tochter Ronja nach Gurs deportiert.
Durch ca. zwanzig HelferInnen, die sich gegenseitig nicht kennen, und viele Zufälle kann die ganze Familie gerettet werden - aus Südfrankreich in die Schweiz.
Tochter Ronja bleibt allerdings alleine zurück im südfranzösischen Kinderheim (?).
In Auschwitz ermordet
In Auschwitz ermordet